[ Login ]

Gallery Forum




5242x
Buchfink
Common Chaffinch
Fringilla coelebs

Mecklenburg-Vorpommern, 10-2015
© Martin Grimm


Fotoserie anzeigen



2015-10-25   1
Mathieu Franzkeit Foto: Buchfink von Martin Grimm
Was für beeindruckende Bilder! Das zu erleben muss schon spannend sein. Was gab es denn noch so an Arten außer den gezeigten?

VG Mathieu


2015-10-26   2
Tobias Rautenberg Foto: Buchfink von Martin Grimm
Zitat Ralf Aumüller



War das in der Nacht 18./19.10.?




Da würde ich ja mal fast drauf wetten!? Diese Nacht war zumindest auch auf Helgoland eine sehr beeindruckende mit Tausenden von Vögeln über dem Oberland im Licht des Leuchtturms. Am 19.10. gab es dann auch eine Rekordrastzahl von Zilpzalp mit min. 2000 Ind. (laut Avifauna Helgoland bisheriges Maximum nur rund 825 Ind. am 2.10.2000). Zudem rastende mehrere Tausend Drosseln (vor allem Amseln). Mit rund 1000 Beringungen im Fanggarten war es auch dort wohl der beste Tag seit vielen Jahren und auf der Greifwalder Oie wurden am 19.10. wohl auch rund 1500 Vögel beringt.

Am 20.10. war der rote Felsen dann wieder fast "vogelleer" im Vergleich zum Vortag.

Viele Grüße

Tobias

[bearbeitet 2015-10-26]


2015-10-26   3
Marco Zimmermann Foto: Buchfink von Martin Grimm
... Es zuckt mir beim Anblick dieser beeindruckenden Bilder ja doch im Finger.... ein bereits viel diskutiertes Thema... Ich möchte etwas ketzerisch fragen: In diesem -belegten- Falle wären die aufgeführten Arten nach den Regeln des Rankings nicht tickbar, da ship assisted birds, oder? Tja... Irgendwie kann man es sich ja vorstellen, was draußen auf höherer See tagtäglich los ist, wenn ein Vogel nachts, vielleicht geschwächt und am Ende seiner Kräfte, unterwegs ist... und es dann heißt "Licht in Sicht".... Bei der Fülle an Schiffen, die heutzutage auf den Weltmeeren voll beleuchtet nachts (und tagsüber) unterwegs sind.... Ich plädiere ja im Sinne der Definition einer modernen Umweltbetrachtung dafür, auch ship assisted birds zu ticken. Dieser Verbreitungsvektor spielt meiner Ansicht nach eine viel größere Rolle, als man es vielleicht bisher glaubt.

On-Topic: Klasse Bilder!!!!! So etwas zu erleben.... Toll! Allerdings wird sich vor allem der Sperber gefreut haben... Danke für die Eindrücke!

LG, Marco


2015-10-26   4
Mathieu Franzkeit Foto: Buchfink von Martin Grimm
Nunja, ich glaube es gibt einen beträchtlichen Unterschied zwischen Finken, die eine Nacht auf einem Schiff rasten und dann weiterziehen und Vögeln, die zufällig auf einem Schiff landen und dann von diesem tausende Kilometer mitgenommen werden, bis sie das nächste Mal Land sehen und das Schiff dann erst verlassen, wie ja nachweislich geschehen, z.B. beim Kapverdensperling, den Schneeeulen vor ein paar Jahren und sicherlich auch bei den Glanzkrähen in Holland und wie es auch bei einigen Nachweisen für Deutschland vermutet wird, z.B. Fuchsammer.

Neulich gab's im Internet ein Bild eines Baltimoretroupial, der auf einem Kajak vor den Azoren zwischengelandet ist. Ich bezweifle, dass da jemand ship-assisted geschrien hätte, wenn sie den auf Corvo oder sonst wo entdeckt hätten.

VG Mathieu

[bearbeitet 2015-10-26]


2015-10-26   5
Marco Zimmermann Foto: Buchfink von Martin Grimm
... Den o.a. Unterschied muß man sicherlich machen. Bei dieser Bewertung geht es ja um einen Vorteil, den ein Vogel haben könnte. Mit anderen Worten: Wäre er ohne einen Aufenthalt auf einem Schiff (Boot) nicht in der Lage gewesen, mit eigenen Flügeln Land zu erreichen? Dies gilt in Bezug auf Ruhe, Erholung, Schlaf, Nahrung..., also allgemein Regeneration. Vielleicht reicht eine Nacht der Ruhe ja auch schon aus, um -aus individueller Sicht- Unmögliches möglich zu machen?
Ein Rechenbeispiel: Nimmt man in etwa an, daß die Azoren ca. 1400 km vom europäischen Festland entfernt liegen und die großen Containerschiffe eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 35 km/h auf See haben, dann brauchen die Schiffe also etwa 40 Stunden von den Azoren bis ans europäische Festland.... Ein Vogel müßte sich also mind. zwei Tage an Bord aufhalten.... Nicht so unwahrscheinlich, wie ich finde..... Allerdings: Von Nordamerika bis zu den Azoren ist es noch viel weiter. :-)

By the way: Was auf den Azoren landet, wird doch eh alles als Wildvogel bzw. als tickbar angesehen, oder? Oder gibt es Fälle, die als escapes oder ship assisted birds eingestuft wurden? Das würde mich mal interessieren, ich kenne die aktuelle Literatur leider nicht! Besten Dank! Und sorry für die Diskussion off-topic.

[bearbeitet 2015-10-26]


2015-10-27   6
Martin Grimm Foto: Buchfink von Martin Grimm
Mit etwas Verspätung noch kurz ein wenig Feedback:

Dieser Massenzug fand wie bereits richtig vermutet in der Nacht 18./19.10. statt. Das beeindruckende neben der enormen Menge (mehrere Tausend Vögel um/auf dem Schiff im Verlauf der Nacht) war wie auch von Ralf angemerkt das Artenspektrum.

In 14 Jahren Offshore habe ich mit Kollegen schon ähnliche Massenzugnächte auf See erlebt. Diese waren aber immer dominiert vom typischen und eher geringen Artenspektrum nachtziehender Arten.

Im Gegensatz dazu gab es letzte Woche eine sehr hohe Artendiversität, aus der vor allem die Tagzieher herausstachen. Neben den schon angesprochenen, deutlich dominierenden Buch- und Bergfinken waren es hunderte wenn nicht tausende Zeisige, Bachstelzen, Ammern, Hänflinge, Lerchen und Pieper.

Als Highlights ein sicherer + ein sehr wahrscheinlicher Taigazilpzalp. Zusätzlich "Offshore Seltenheiten" wie Feldschwirl, Goldammer und Gimpel sowie bisher von keinem von uns in den Nachtstunden auf See beobachtete Raufußbussarde (3 Ind. an Board). Neben den 3 Sperbern und mindestens einer Sumpfohreule, für die der Tisch an Board wie auf den Fotos zu sehen reich gedeckt war.

Die nachfolgend verlinkten Videosequenzen geben noch einen kleinen Eindruck, welch Spektakel sich in dieser Nacht draußen auf See abgespielt hat und welche Massen da in der Luft und bei uns auf dem Schiff waren. Leider bei ISO 12.000 nicht ganz rauschfrei und gestochen scharf - aber sicher trotzdem sehenswert.

youtu.be/_MZ7Abmz8rM

youtu.be/AAuK1lSXcl8

[bearbeitet 2015-10-27]